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Jesus vollbringt Wunder

1. Die Speisung Jesu der Fünftausend

Joh 6,8-13: Spricht zu Ihm einer Seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das unter so viele? Jesus aber sprach: Schaffet, dass sich das Volk lagert. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich bei fünftausend Mann. Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie den Jüngern, die Jünger aber denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, wie viel sie wollten. Da sie aber satt waren, sprach Er zu Seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, dass nichts umkommt. Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die übrig blieben denen, die gespeist worden.

2. Die Auferweckung des Lazarus verherrlicht Gott

Joh 11,43-44: Da Er das gesagt hatte, rief Er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen und sein Angesicht verhüllt mit dem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löset ihn auf und lasset ihn gehen!

Wir haben von den Wundern, die Jesus vollbracht hat, nur diese beiden ausgewählt, da diese ausreichend sind, um zu demonstrieren, worüber Ich hier sprechen will. Diese beiden Wunder sind wahrlich erstaunlich und repräsentieren sehr gut die Wunder, die der Herr Jesus im Zeitalter der Gnade vollbrachte.

Lasst uns zunächst die erste Passage anschauen: Die Speisung Jesu der Fünftausend.

Was hat es damit auf sich, „fünf Laibe und zwei Fische“? Wie viele Menschen könnten normalerweise mit fünf Laib Brot und zwei Fischen ausreichend ernährt werden? Wenn man den Appetit einer durchschnittlichen Person zugrunde legt, würde dies nur für zwei Menschen ausreichen. Das ist der Gedanke hinter „fünf Laib Brot und und zwei Fischen“ in seiner einfachsten Form. Doch wie viele Menschen werden laut der Passage mit fünf Laib Brot und zwei Fischen ernährt? In der Heiligen Schrift ist Folgendes niedergeschrieben: „Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich bei fünftausend Mann.“ Ist fünftausend eine hohe Zahl verglichen mit fünf Laib Brot und zwei Fischen? Was zeigt es, dass diese Zahl so hoch ist? Aus der Perspektive eines Menschen wäre es unmöglich, fünf Laib Brot und zwei Fische unter fünftausend Menschen zu verteilen, weil die Differenz zwischen den Menschen und der Nahrung zu groß ist. Auch wenn jede Person nur einen ganz kleinen Bissen hätte, wäre es immer noch nicht genug für fünftausend Menschen. Aber Jesus hat hier ein Wunder vollbracht – Er hat nicht nur sichergestellt, dass fünftausend Menschen satt wurden, sondern es blieb sogar noch etwas vom Essen übrig. Die Heilige Schrift sagt: „Da sie aber satt waren, sprach Er zu Seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, dass nichts umkommt. Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die übrig blieben denen, die gespeist worden.“ Dieses Wunder ermöglichte es den Menschen, die Identität und den Status Jesu zu sehen und sie konnten auch sehen, dass für Gott nichts unmöglich ist – auf diese Weise sahen sie die Wahrheit Seiner Allmächtigkeit. Fünf Laib Brot und zwei Fische waren genug, um Fünftausend zu speisen. Wären aber keine Lebensmittel dagewesen, wäre Gott trotzdem in der Lage gewesen, fünftausend Menschen zu speisen? Natürliche wäre Er das gewesen! Es war ein Wunder, so unabwendbar, dass die Menschen fühlten, dass es unfassbar, unglaublich und mysteriös war, aber für Gott war das gar nichts. Da dies etwas Gewöhnliches für Gott war, warum wurde es jetzt zur Deutung ausgewählt? Weil, das, was hinter diesem Wunder steht, der Wille des Herrn Jesus ist, welcher von der Menschheit nie zuvor entdeckt wurde.

Zuerst müssen wir verstehen, was für Menschen diese Fünftausend waren. Waren sie Nachfolger des Herrn Jesus? Von der Heiligen Schrift wissen wir, dass sie nicht Seine Nachfolger waren. Wussten sie, wer der Herr Jesus war? Sicher nicht! Sie wussten zumindest nicht, dass die Person, die vor ihnen stand, Christus war oder vielleicht kannten manche Menschen nur Seinen Namen und wussten oder hatten etwas von den Dingen gehört, die Er getan hatte. Ihre Neugier auf den Herrn Jesus war lediglich geweckt worden, als sie Geschichten über Ihn gehört hatten, aber man konnte sicherlich nicht sagen, dass sie Ihm nachfolgten oder Ihn gar verstanden. Als der Herr Jesus diese fünftausend Menschen sah, waren sie hungrig und konnten nur daran denken, ihren Magen zu füllen. Es war also in diesem Kontext, dass Jesus ihr Verlangen zufriedenstellte. Als Er ihr Verlangen zufriedenstellte, was war da in Seinem Herzen? Was war Seine Einstellung gegenüber jenen Menschen, die sich nur satt essen wollten? Zu dieser Zeit standen die Gedanken des Herrn Jesus und Seine Einstellung in Bezug zu Gottes Disposition und Wesen. Diesen fünftausend Menschen mit leeren Mägen gegenüberstehend, die nur eine volle Mahlzeit haben wollten, die voller Neugierde und Hoffnung auf Ihn waren, dachte der Herr Jesus nur daran, dieses Wunder dazu zu verwenden, ihnen Seine Gnade zuteil werden zu lassen. Er machte Sich jedoch keine Hoffnungen, dass sie Seine Anhänger werden würden, denn Er wusste, dass sie sich einfach nur am Spaß beteiligen und ihre Mägen füllen wollten. Er machte also das Beste aus dem, was Er hatte und gab fünftausend Menschen zu essen – mit fünf Laib Brot und zwei Fischen. Er öffnete die Augen dieser Menschen, die es genossen, spannende Dinge zu sehen und die Wunder miterleben wollten und sie sahen mit eigenen Augen die Dinge, die der fleischgewordene Gott vollbringen konnte. Obwohl der Herr Jesus etwas Greifbares gebrauchte, um ihre Neugierde zu befriedigen, wusste Er in Seinem Herzen, dass diese fünftausend Menschen nur eine gute Mahlzeit haben wollten; deswegen sagte Er nichts und predigte auch nicht zu ihnen – Er ließ sie nur sehen, wie das Wunder geschah. Er konnte diese Menschen auf keinen Fall genauso behandeln wie Seine Jünger, die Ihm wirklich nachfolgten, aber in Gottes Herz stehen alle Kreaturen unter Seiner Herrschaft. Und falls nötig, würde Er jeder Kreatur in Seiner Sichtweite erlauben, sich an Gottes Gnade zu erfreuen. Obwohl diese Menschen nicht wussten, wer Er war und Ihn nicht verstanden oder irgendeinen speziellen Eindruck von Ihm hatten oder Ihm dankbar waren, sogar nachdem sie die Laibe und Fische gegessen hatten, war dies nichts, dem Gott widersprach – Er gab diesen Menschen eine wundervolle Gelegenheit, Gottes Gnade zu genießen. Manche sagen, dass Gott Grundsätze hat in dem, was Er tut, dass Er nicht über die Ungläubigen wacht oder sie beschützt und besonders, dass Er es ihnen nicht gestattet, Seine Gnade zu genießen. Ist das wirklich der Fall? Solange es in Gottes Augen Lebewesen sind, die Er Selbst geschaffen hat, wird Er sie führen und Sich um sie kümmern und Er wird Sich auf vielfältige Weise mit ihnen befassen, für sie planen und über sie herrschen. Dies sind die Gedanken und Einstellung Gottes zu allen Dingen.

Obwohl die fünftausend Menschen, die die Brotlaibe und den Fisch aßen, nicht planten, Jesus zu folgen, stellte Er keine hohen Ansprüche an sie. Wisst ihr was der Herr Jesus tat, nachdem alle satt waren? Hat Er zu ihnen gepredigt? Wohin ging Er danach? In den Schriften steht nicht, dass Jesus überhaupt etwas zu ihnen gesagt hat, sondern nur, dass Er Er leise wegging, nachdem Er Sein Wunder vollbracht hatte. Hat Er also irgendwelche Anforderungen an diese Menschen gestellt? Gab es da Hass in irgendeiner Form? Nein, hier war nichts dergleichen. Er wollte einfach keinen weiteren Gedanken an die Menschen verschwenden, die Ihm nicht folgen würden. Sein Herz hat zu dieser Zeit gelitten. Er hatte die Verdorbenheit der Menschheit gesehen und Ihre Zurückweisung gespürt. Als Er diese Menschen sah und unter ihnen war, machte Ihn die menschliche Stumpfheit und Ignoranz traurig und Sein Herz schmerzte. Alles, was Er wollte, war, diese Menschen so schnell wie möglich verlassen. Der Herr stellte keinerlei Anforderungen an sie in Seinem Herzen; Er wollte nicht an sie denken und schon gar nicht wollte Er Seine Energie an sie verschwenden, Er wusste, dass sie Ihm nicht nachfolgen würden, doch trotzdem war Seine Einstellung ihnen gegenüber immer noch eindeutig. Er wollte sie nur gut behandeln und ihnen Gnade erweisen und das war tatsächlich Gottes Einstellung gegenüber jedem Lebewesen unter Seiner Herrschaft: jedes Lebewesen freundlich zu behandeln, für sie zu sorgen, sie zu nähren. Gerade weil der Herr Jesus der fleischgewordene Gott war, hat Er auf sehr natürliche Weise Gottes eigenes Wesen offenbart und diese Menschen freundlich behandelt. Er behandelte sie freundlichmit einem Herzen voller Güte und Toleranz und mit einem solchen Herzen zeigte Er ihnen Freundlichkeit. Egal, wie diese Menschen den Herrn Jesus betrachteten, egal, was das Ergebnis sein würde, Er behandelte jede Kreatur basierend auf Seiner Position als der Herr aller Schöpfung. Alles, was Er offenbarte, war ohne Ausnahme Gottes Disposition und das, was Er hat und ist. Der Herr Jesus tat dies also schweigend und ging dann schweigend – welcher Aspekt von Gottes Disposition ist das? Könnte man sagen, dass das Gottes Liebenswürdigkeit ist? Könnte man sagen, dass dies Gottes Selbstlosigkeit ist? Wäre ein normaler Mensch dazu imstande? Mit Sicherheit nicht! Wer waren eigentlich diese fünftausend Menschen, die der Herr Jesus mit fünf Laib Brot und zwei Fischen gespeist hat? Könnte man sagen, dass sie kompatibel zu Ihm waren? Könnte man sagen, dass sie Gott alle feindlich gesinnt waren? Es kann mit Sicherheit gesagt werden, dass sie mit dem Herrn absolut nicht kompatibel waren und dass ihr Wesen Gott gegenüber absolut feindlich war. Wie hat Gott sie aber behandelt? Er gebrauchte eine Methode, um die Feindseligkeit der Menschen Gott gegenüber zu besänftigen – diese Methode nennt sich „Güte“. Das heißt, obwohl Jesus diese Menschen als Sünder sah, waren sie in Gottes Augen trotzdem Seine Schöpfung und so behandelte Er die Sünder freundlich. Das ist Gottes Toleranz. Seine Toleranz ist festgelegt durch Gottes eigene Identität und Sein Wesen. Dies ist also etwas, wozu kein von Gott geschaffener Mensch imstande ist – nur Gott kann dies tun.

Wenn du in der Lage bist, Gottes Gedanken und Einstellung gegenüber der Menschheit wahrhaftig zu schätzen, wenn du wirklich Gottes Empfindungen und Seine Sorge für jedes Wesen der Schöpfung verstehen kannst, dann wirst du in der Lage sein, die Hingabe und Liebe zu verstehen, die für jeden einzelnen vom Schöpfer geschaffenen Menschen aufgewendet wurde. Wenn es soweit ist, wirst du zwei Worte gebrauchen, um Gottes Liebe zu beschreiben. Welche zwei Worte sind das? Manche sagen „selbstlos“, manche sagen „menschenfreundlich“. Von diesen beiden passt „menschenfreundlich“ am wenigsten, um Gottes Liebe zu beschreiben. Dies ist ein Wort, das Menschen benutzen, um jemanden zu beschreiben, der großherzig oder weitherzig ist. Ich verabscheue dieses Wort wirklich, weil es sich darauf bezieht, Barmherzigkeit willkürlich zu verteilen, wahllos und ohne Rücksicht auf Prinzipien. Es ist eine überaus sentimentale Neigung, die bei törichten und verwirrten Menschen üblich ist. Wenn dieses Wort gebraucht wird, um Gottes Liebe zu beschreiben, hat dies zwangsläufig einen blasphemischen Beiklang. Ich habe hier zwei Worte, die Gottes Liebe treffender beschreiben. Welche sind das? Das erste ist „gewaltig“. Ist dieses Wort nicht sehr ausdrucksvoll? Das zweite ist „unermesslich“. Hinter diesen Worten, die Ich gebrauche, um Gottes Liebe zu beschreiben, steckt eine wirkliche Bedeutung. Wortgetreu beschreibt „gewaltig“ das Volumen oder die Kapazität einer Sache, aber egal, wie groß diese Sache ist, es ist etwas, das die Menschen anfassen und sehen können. Das liegt daran, dass es kein abstraktes Objekt ist, sondern etwas, das den Menschen auf eine relativ akkurate und praktische Weise Vorstellungen vermittelt. Egal, ob man es aus einer zwei- oder dreidimensionalen Perspektive betrachtet, man muss sich dessen Existenz nicht vorstellen, weil es etwas ist, das tatsächlich existiert. Auch wenn die Verwendung des Wortes „gewaltig“, um Gottes Liebe zu beschreiben, wie ein Versuch wirken kann, Seine Liebe zu messen, vermittelt es aber auch das Gefühl, dass Seine Liebe nicht messbar ist. Ich sage, Gottes Liebe kann gemessen werden, weil Seine Liebe nicht leer ist und auch nicht so etwas wie eine Legende. Sie ist vielmehr etwas, das von allen Dingen unter Gottes Herrschaft geteilt wird, etwas, das von allen Lebewesen in unterschiedlichem Ausmaße und aus verschiedenen Perspektiven genossen wird. Obwohl Menschen sie nicht sehen oder anfassen können, bringt diese Liebe Nahrung und Leben zu allen Dingen, während sie Stück für Stück in ihrem Leben enthüllt wird und sie zählen und bezeugen Gottes Liebe, die sie jeden einzelnen Moment genießen. Ich sage, dass Gottes Liebe nicht messbar ist, weil das Mysterium Gottes, für alle Dinge zu sorgen und sie zu hegen, etwas ist, das der Mensch sich schlecht vorstellen kann; wie auch Gottes Gedanken für alle Dinge, speziell die für die Menschheit. Deshalb kennt niemand das Blut und die Tränen, die der Schöpfer für die Menschheit vergossen hat. Niemand kann es begreifen; niemand kann die Tiefe oder das Gewicht der Liebe verstehen, die der Schöpfer für die Menschheit hat, die Er mit eigenen Händen geschaffen hat. Die Liebe Gottes als gewaltig zu beschreiben soll den Menschen helfen, Seinen Umfang und die Wahrheit Seiner Existenz zu verstehen. Es dient auch dazu, dass die Menschen die wirkliche Bedeutung des Wortes „Schöpfer“ besser verstehen, so dass die Menschen ein besseres Verständnis der wahren Bedeutung der Bezeichnung „Schöpfung“ bekommen. Was beschreibt das Wort „unermesslich“ üblicherweise? Es wird im Allgemeinen benutzt, um das Meer oder das Universum zu beschreiben, zum Beispiel: „das unermessliche Universum“ oder „das unermessliche Meer“. Das Ausmaß und die ruhige Tiefe des Universums übersteigen das menschliche Verstehen; sie regen die Fantasie der Menschen an, sie sind voller Bewunderung dafür. Sein Mysterium und Seine Tiefe sind sichtbar, aber nicht erreichbar. Wenn du an das Meer denkst und an seine Weite, sieht es grenzenlos aus und du kannst seine Rätselhaftigkeit und seine große Kapazität, Dinge aufzunehmen, spüren. Deswegen habe Ich das Wort „unermesslich“ benutzt, um Gottes Liebe zu beschreibenund den Menschen dabei zu helfen, zu empfinden, wie kostbar es ist, die tiefgreifende Schönheit Seiner Liebe zu fühlen und dass die Macht von Gottes Liebe unendlich und weitreichend ist. Ich benutzte dieses Wort, um den Menschen zu helfen, die Heiligkeit Seiner Liebe zu spüren, Gottes Erhabenheit und Unverletzbarkeit, welche durch Seine Liebe offenbart werden. Denkt ihr nun, dass „unermesslich“ ein angemessenes Wort ist, um Gottes Liebe zu beschreiben? Kann Gottes Liebe diesen beiden Worten „gewaltig“ und „unermesslich“ gerecht werden? Absolut! Nur diese beiden Worte der menschlichen Sprache sind relativ treffend und kommen der Beschreibung von Gottes Liebe einigermaßen nahe. Denkt ihr nicht auch? Wenn Ich euch Gottes Liebe beschreiben lassen würde, würdet ihr diese beiden Worte gebrauchen? Wahrscheinlich nicht, da euer Verständnis und eure Wertschätzung von Gottes Liebe auf den Bereich einer zweidimensionalen Perspektive beschränkt ist und sich noch nicht zu einem dreidimensionalen Bereich erhoben hat. Wenn Ich euch also Gottes Liebe beschreiben lassen würde, würdet ihr das Gefühl haben, dass euch die Worte fehlen oder vielleicht wärt ihr sogar sprachlos. Die beiden Worte über die Ich heute gesprochen habe, sind für euch vielleicht schwierig zu verstehen – oder ihr seid einfach anderer Meinung. Dies zeigt nur, dass eure Wertschätzung und euer Verständnis für Gottes Liebe oberflächlich und auf einen engen Rahmen beschränkt sind. Ich habe schon erwähnt, dass Gott selbstlos ist; ihr erinnert euch an das Wort „selbstlos“. Könnte es sein, dass Gottes Liebe nur als selbstlos bezeichnet werden kann? Ist dies nicht ein zu kleiner Rahmen? Ihr solltet etwas mehr darüber nachdenken, damit ihr etwas daraus gewinnen könnt.

Das zuvor Erwähnte ist, was wir von Gottes Disposition und Seinem Wesen am ersten Wunder sahen: Obwohl das eine Geschichte ist, die die Menschen seit mehreren tausend Jahren lesen, hat sie eine einfache Handlung und erlaubt den Menschen, ein einfaches Phänomen zu sehen; und doch können wir in dieser einfachen Handlung etwas Wertvolleres erkennen: Gottes Disposition und was Er hat und ist. Diese Dinge, die Er hat und ist, repräsentieren Gott Selbst und sind ein Ausdruck von Gottes eigenen Gedanken. Wenn Gott Seine Gedanken zum Ausdruck bringt, ist es ein Ausdruck der Stimme Seines eigenen Herzens. Er hofft, dass es Menschen gibt, die Ihn verstehen können, Ihn kennen und Seinen Willen begreifen und die die Stimme Seines Herzens hören können und die in der Lage sein werden, aktiv mitzuwirken, um Seinen Willen zu befriedigen. Diese diese Dinge, die der Herr Jesus vollbrachte, waren ein stummer Ausdruck von Gott.

Als Nächstes werfen wir einen Blick auf den folgenden Abschnitt: Die Auferweckung des Lazarus.

Welche Eindrücke habt ihr, nachdem ihr diesen Abschnitt gelesen habt? Die Bedeutung dieses Wunders, das der Herr Jesus vollbracht hat, war viel größer als die des vorigen, da kein Wunder verblüffender ist, als jemanden von den Toten zurückzubringen. Zu jener Zeit war es von außerordentlicher Bedeutung, dass der Herr Jesus so etwas tat. Da Gott Fleisch geworden war, konnten die Menschen nur Seine körperliche Erscheinung, Seine praktische Seite und Seinen unbedeutenden Aspekt sehen. Selbst wenn manche Menschen etwas von Seinem Charakter oder den besonderen Fähigkeiten, die Er zu besitzen schien, sahen und verstanden, wusste niemand, woher der Herr Jesus kam, wer Er in Seinem Wesen wirklich war und zu welchen anderen Dingen Er eigentlich noch fähig war. All dies war der Menschheit unbekannt. Also wollten viele Menschen einen Beweis finden, um diese Fragen über Jesus zu beantworten und um die Wahrheit zu wissen. Konnte Gott etwas tun, um Seine eigene Identität zu beweisen? Für Gott war dies kinderleicht – ein Kinderspiel. Er konnte überall und jederzeit etwas machen, um Seine Identität und Sein Wesen zu beweisen, aber Gott hatte Seine eigene Art und Weise, Dinge zu tun – mit einem Plan und Schritt für Schritt. Er tat nichts wahllos, sondern wartete vielmehr auf den richtigen Zeitpunkt und die richtige Gelegenheit, um etwas zu tun, das Er die Menschen sehen lassen wollte, etwas, das wirklich voller Bedeutung war. Auf diese Weise bewies Er Seine Autorität und Identität. Konnte nun die Auferweckung des Lazarus die Identität des Herrn Jesus beweisen? Sehen wir uns den folgenden Abschnitt in der Heiligen Schrift an: „Da Er das gesagt hatte, rief Er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus …“ Als Jesus dies tat, sagte Er nur eines: „Lazarus, komm heraus!“. Lazarus kam dann aus seiner Gruft – dies wurde nur durch ein paar Worte erreicht, die der Herr aussprach. Während dieser Zeit baute der Herr Jesus keinen Altar und Er führte keine weiteren Tätigkeiten aus. Er sagte nur diesen einen Satz. Sollte man dies ein Wunder oder einen Befehl nennen? Oder war es eine Art Zauberei? Oberflächlich betrachtet könnte man es ein Wunder nennen, aus einer moderneren Perspektive betrachtet könnte man es natürlich immer noch ein Wunder nennen. Es kann allerdings auf keinen Fall als solch ein Zauberspruch bezeichnet werden, der eine Seele von den Toten zurückholen soll und es war absolut keine Zauberei. Es ist richtig, zu sagen, dass dieses Wunder die normalste und winzigste Demonstration der Autorität des Schöpfers war. Das ist die Autorität und die Macht t Gottes. Gott hat die Autorität, eine Person sterben zu lassen, ihrer Seele zu sagen, den Körper zu verlassen und in die Unterwelt zurückzukehren oder wo immer sie sonst hingehen soll. Der Todeszeitpunkt eines Menschen und der Ort, an den er nach dem Tod hingehen wird – diese Dinge sind von Gott bestimmt. Er kann diese Entscheidungen jederzeit und überall treffen, ohne Einschränkungen durch Menschen, Ereignisse, Objekte, Raum oder Geographie. Wenn Er es will, kann Er es machen, weil alle Dinge und Lebewesen unter Seiner Herrschaft sind, und alle Dinge werden geboren, leben vermehren sich, existieren und sterben durch Sein Wort und Seine Autorität. Er kann einen Toten wiederauferstehen lassen und auch das ist etwas, das Er jederzeit und überall tun kann. Das ist die Autorität, die nur der Schöpfer besitzt.

Als der Herr Jesus solche Dinge tat wie Lazarus von den Toten aufzuerwecken, war dies, um den Menschen den Beweis zu liefern und damit Satan es sieht; um die Menschen und Satan wissen zu lassen, dass alles an der Menschheit, ihr Leben und Tod von Gott bestimmt sind Und dass Er, obwohl Er Fleisch geworden war, die Herrschaft sowohl über die physische Welt behielt, die sichtbar ist als auch über die geistliche Welt, die die Menschen nicht sehen können. Dies geschah, damit die Menschen und Satan wissen, dass alles an der Menschheit nicht unter Satans Gewalt ist. Dies war eine Offenbarung und Demonstration der Macht Gottes und es war auch ein Mittel für Gott, allen die Nachricht zu senden, dass das Leben und der Tod der Menschheit in Gottes Hand sind. Die Auferweckung von Lazarus durch den Herrn Jesus war eine der Methoden, mit denen der Schöpfer die Menschheit lehrt und unterweist. Es war eine konkrete Handlung, in welcher Er Seine Macht und Fähigkeit gebrauchte, um die Menschheit zu unterweisen und zu versorgen. Es war eine Möglichkeit für den Schöpfer, den Menschen ohne den Gebrauch von Worten die Wahrheit darüber sehen zu lassen dass Er die Herrschaft über alle Dinge hat. Auf diesem Weg konnte Er den Menschen durch praktische Handlungen erklären, dass es keine andere Erlösung als durch Ihn gibt. Diese stille Art, mit der Er die Menschheit unterweist, ist immerwährend, unauslöschlich und bringt den menschlichen Herzen einen Schock und eine Erleuchtung, die niemals verblassen kann. Die Auferweckung des Lazarus verherrlichte Gott – dies hat eine große Auswirkung auf jeden einzelnen Nachfolger Gottes. Es verankerte in jeder Person, die dieses Ereignis zutiefst versteht, das Verständnis und die Vision, dass nur Gott das Leben und den Tod der Menschheit beherrschen kann. Obwohl Gott diese Art der Macht hat und obwohl Er durch Lazarus’ Auferweckung eine Botschaft Seiner Souveränität über Leben und Tod der Menschheit gesandt hat, war dies nicht Seine wichtigste Arbeit. Gott tut nie etwas ohne Bedeutung. Jede einzelne Seiner Taten hat großen Wert und ist ein unvergleichliches Juwel in einer Schatzkammer. Er würde es nie zum erstrangigen, einzigen Ziel oder zum Gegenstand Seines Werks machen, „eine Person aus ihrem Grab heraussteigen zu lassen“. Gott tut nichts, was ohne Bedeutung ist. Die Auferweckung von Lazarus als ein einzelnes Ereignis ist ausreichend, um Gottes Autorität zu demonstrieren und die Identität Jesu zu beweisen. Deswegen hat der Herr Jesus diese Art Wunder nicht wiederholt. Gott tut die Dinge nach Seinen eigenen Prinzipien. In der menschlichen Sprache könnte man sagen, dass Gott sich nur mit ernsthaften Angelegenheiten befasst. Das heißt, dass wenn Gott Dinge tut, Er nicht vom Zweck Seines Werks abweicht. Er weiß, welche Arbeit Er in dieser Etappe erledigen will, was Er erreichen will und Er wird strengstens nach Seinem Plan arbeiten. Wenn eine verdorbene Person diese Fähigkeit hätte, würde sie nur darüber nachdenken, wie sie ihre Fähigkeit zeigen könnte, damit andere wissen, wie beeindruckend sie ist und sie würden sich vor ihr beugen, damit sie sie kontrollieren und verschlingen kann. Das ist das Übel, das vom Teufel kommt – man nennt dies Verdorbenheit. Gott hat keine derartige Disposition und Er hat kein derartiges Wesen. Er will mit Seinen Aktionen nicht angeben, sondern die Menschheit mit mehr Offenbarung und Führung versorgen Und deshalb sehen die Menschen in der Bibel sehr wenig Beispiele solcher Ereignisse. Dies bedeutet nicht, dass die Fähigkeiten des Herrn Jesus limitiert waren, oder dass Er nicht in der Lage war, solche Dinge zu tun. Es ist einfach so, dass Gott diese Dinge nicht tun wollte, weil die Auferweckung von Lazarus durch den Herrn Jesus eine sehr praktische Bedeutung hatte und auch deswegen, weil die vorrangige Arbeit von Gott im Fleisch nicht das Vollbringen von Wundern war, es war nicht, Menschen von den Toten auferstehen zu lassen, sondern es war die Erlösung der Menschheit. Deswegen war vieles von Jesu Werk, das Er vollbrachte, die Menschen zu lehren, für sie zu sorgen und ihnen zu helfen und Ereignisse wie die Auferweckung von Lazarus waren lediglich ein kleiner Teil des Amtes, das der Herr Jesus ausführte. Mehr noch, man könnte sagen, dass „Angeben“ kein Teil von Gottes Wesen ist. Der Herr Jesus hielt sich also nicht absichtlich zurück, indem Er keine weiteren Wunder vollbrachte und das lag auch nicht an Einschränkung durch die Umwelt und schon gar nicht an fehlender Macht.

Als Jesus Lazarus von den Toten auferweckte, gebrauchte Er nur diese paar Worte: „Lazarus, komm heraus!“. Er hat nichts anderes gesagt! Was zeigen also diese Worte? Sie zeigen, dass Gott durch Worte alles erreichen kann, sogar einen Toten wiederauferstehen zu lassen. Als Gott alle Dinge schuf, als Er die Welt schuf, tat Er dies mit Worten – mit ausgesprochenen Befehlen, Worten mit Autorität und auf diese Weise wurde alles geschaffen und so wurde es vollbracht. Dieser paar Worte, die der Herr Jesus sprach, waren genauso wie die Worte, die Gott bei der Erschaffung von Himmel und Erde und allen anderen Dingen sprach; sie besaßen in gleicher Weise die Autorität von Gott und die Macht des Schöpfers. Alle Dinge wurden geformt und standen fest durch die Worte aus Gottes Mund und genauso kam Lazarus wegen der Worte aus Jesu Mund aus seiner Gruft. Dies war Gottes Macht, demonstriert und verwirklicht durch Sein inkarniertes Fleisch. Diese Art von Macht und Fähigkeit gehörte dem Schöpfer und dem Menschensohn, in welchem der Schöpfer erkannt wurde. Das ist das Verständnis, das der Menschheit von Gott gelehrt wurde, indem Er Lazarus von den Toten zurückholte. Nun werden wir unsere Diskussion zu diesem Thema hier beenden.

– Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst III

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