Liebe Schwester Xinyi,
Hallo! Durch unseren letzten Austausch habe ich viel bekommen. Kürzlich habe ich einige andere Verständnisse durch das Studieren der Bibel bekommen. Deswegen schreibe ich Dir, um mit Dir darüber zu sprechen.
Ich erinnere mich daran, dass während unseres letzten Gesprächs wir über das Thema, welche Disposition Gottes wir vom Werk des Herrn kennen können, sprachen. Wir schauten in die Bibel: „Da trat Petrus zu ihm und sprach: HERR, wie oft muß ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Ist's genug siebenmal? Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.“ (Matthäus 18,21-22) „Jesus aber sprach zu ihm: ‚Du sollst lieben Gott, deinen HERRN, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte.‘ Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist ihm gleich; Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22,37-39) „Ihr habt gehört, daß gesagt ist: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ (Matthäus 5,43-45) Nach der Unterhaltung habe ich verstanden, dass der Herr Jesus viele Segnungen und Güter dem Menschen gegeben und ihn gelehrt hat, geduldig zu sein, dass Er die Krankheiten geheilt und Teufel ausgetrieben hat, wodurch Gottes Disposition durch Mitleid und Liebe ausgedrückt wurde.
Wie auch immer, als ich nach Hause kam, fing ich an zu denken: Könnte gesagt werden, dass Gottes Disposition nur Gnade und Liebe ist? Ist Gottes Haltung zu allen Menschen genau dieselbe? Um diese Fragen zu lösen, las ich in der Bibel und geistlichen Büchern. Danke dem Herrn, unter der Führung des Herrn habe ich einige neue Einsichten bekommen. Ich habe erkannte, dass Gottes Disposition nicht nur barmherzig und liebend ist, sondern majestätisch und zornig, und ich habe auch verstanden, dass Gott den Menschen nach einem Prinzip behandelt und nicht alle mit Gnade und Liebe.
Zum Beispiel ermahnte der Herr Jesus die Pharisäer und sagte: „Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließet vor den Menschen! Ihr kommt nicht hinein, und die hinein wollen, laßt ihr nicht hineingehen. … Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr Land und Wasser umziehet, daß ihr einen Judengenossen macht; und wenn er's geworden ist, macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle, zwiefältig mehr denn ihr seid!“ (Matthäus 23,13.15)
Als der Herr Jesus wirkte, drückte Er viele Worte aus und zeigte viele Zeichen und Wunder. wie auch immer, die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Pharisäer wussten genau, dass die Arbeit und das Wort des Herrn Jesu Autorität und Macht hatte, aber immer noch waren sie arrogant und selbstgerecht, blieben unter sich und verließen sich auf ihre Gedanken und Fantasien, Gott zu verdammen und Ihn zu lästern. Um ihre eigene Position zu schützen, wendeten sie sich sogar in jeder Hinsicht gegen Gott. Nicht nur haben sie nicht den wahren Weg gesucht, sondern haben auch Gläubige betrogen und vom rechten Weg abgebracht. Schließlich nagelten sie den Herrn Jesus ans Kreuz und ein Desaster hervorzurufen. Weswegen hat der Herr Jesus die Pharisäer ermahnt, dass sie die Heuchler und die Generation von Vipern waren. Dort kann gesehen werden, Gottes Haltung zu denen, die Gott ablehnten und die Wahrheit hassten, ist Hass, Fluch und Verdammung.
Denn was ist mit der Haltung des Herrn zu den Verhärteten und Rebellischen, die niemals bereuten? Die Bibel sagt: „Da fing er an, die Städte zu schelten, in welchen am meisten seiner Taten geschehen waren, und hatten sich doch nicht gebessert: Wehe dir Chorazin! Weh dir, Bethsaida! Wären solche Taten zu Tyrus und Sidon geschehen, wie bei euch geschehen sind, sie hätten vorzeiten im Sack und in der Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher gehen am Jüngsten Gericht als euch. Und du, Kapernaum, die du bist erhoben bis an den Himmel, du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden. Denn so zu Sodom die Taten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, sie stände noch heutigestages. Doch ich sage euch, es wird dem Sodomer Lande erträglicher gehen am Jüngsten Gericht als dir.“ (Matthäus 11,20-24)
In diesen Städten hat der Herr Jesus viele Wunder gewirkt und gab vielen Leuten genug Gelegenheiten Buße zu tun. Aber nachdem sie Gottes Stimme gehört hatten, haben die Leute der Städte Seine Warnung nicht angenommen und immer noch stur verweigert, vor Gott Buße zu tun. Zu dieser Zeit enthüllte Gott Seine gerechte Disposition und warnte diese Leute in den Städten, dass sie, wenn sie nicht Buße tun, eine schlimmere Strafe als Sodom bekommen würden. Wie wir sehen können, behandelt Er die Verhärteten und Rebellischen, die niemals bereuen, zeigte Er ihnen tiefen Zorn und Strafe und Fluch.
Aber der Herr Jesus hatte eine vollkommen andere Haltung zu denen, die durstig waren, die Wahrheit suchten und Ihm wirklich folgten. Genau wie es in der Bibel steht: „Und Jesus wußte, daß ihm der Vater alles in seine Hände gegeben und daß er von Gott gekommen war und zu Gott ging: stand er von Abendmahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Darnach goß er Wasser in ein Becken, hob an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, damit er umgürtet war.“ (Johannes 13,3-5) Diese Verse zeigen uns, dass der Herr Jesus voller Gnade, Liebe und Sorge in der Behandlung Seiner Jünger war, die Ihm folgten, und dass Er sogar ihre Füße waschen konnte, denn Er liebte diese, die an Ihn glaubten, Ihm folgten und auf Ihn hörten. Der Herr Jesus hatte auch durch ihre Nachfolge Trost.
Lasst uns sehen, was die Haltung des Herrn denjenigen gegenüber ist, die die Brote essen wollten und die Fülle haben wollten. Der Herr Jesus vollbrachte ein Wunder und nährte 5000 Leute mit 5 Broten und 2 Fischen. Wir alle kennen dieses Wunder, aber haben wir darüber nachgedacht, warum der Herr Ihn alleine gelassen hat, nachdem Er die 5000 Leute genährt hatte? Das war weil Er wusste, dass die 5000 Leute kein Verständnis und Wissen von Ihm hatten, dass sie nichts von Ihm wissen wollten und nicht planten, Ihm zu folgen und dass sie nur ein wenig Gnade von Ihm bekommen wollten. Dann, was war die Haltung des Herrn zu denen, die weder an Ihn glaubten noch Ihm folgten? Auf der einen Seite fühlte Er Abscheu und Unwillen, ihnen zuzuhören. Auf der anderen Seite, wegen des barmherzige und liebende Disposition des Herrn, gab Er ihnen etwas Gnade und machte sie satt. Gott ist der Schöpfer und hat unterschiedliche Sorgen allen erschaffenen Dingen in Seinen Augen gegeben, sogar obwohl diese Leute nur ihren Teil essen wollten, anstatt Ihm wirklich zu folgen, hat der Herr Mitleid mit ihnen, das ist das Mitgefühl des Herrn für den Menschen.
Von unterschiedlichen Haltungen des Herrn gegenüber verschiedenen Leuten oben können wir sehen, dass Gottes Disposition nicht nur Gnade und Liebe ist, aber auch Gerechtigkeit, Majestät, Richten, Strafe, und Fluch. Außerdem wir sehen, dass die Disposition des Herrn lebendig ist und dass der Herr eine Haltung einnimmt, wann immer Er jemanden behandelt, Person, Sache oder Ding. Aber da wir Gott nicht kennen und eine sehr einseitige Einsicht in Gott haben, neigen wir dazu Gott nach unseren Vorstellungen zu definieren und denken, dass Gott nur Liebe und Gnade hat und eine unveränderbare Haltung zu allen Menschen einnimmt. Egal, was wir tun, der Herr wird uns immer vergeben und Toleranz und Gnade zeigen, aber wenn Gott Leute für ihre bösen Taten warnt, die Leute ignorieren Gott, verachten Seine Warnung, sogar widerstehen Ihm und wetteifern mit Gott, dann lässt Gott Seinen Zorn auf diese herabkommen und Er wird nicht länger Mitleid haben, sondern tiefen Zorn zeigen, um sie zu bestrafen.
Deswegen, wenn wir nur Kenntnis von Gottes gnädiger, liebender Disposition haben, aber keine Kenntnis von Seiner majestätischen und zornigen Disposition, dann kann es leicht passieren, dass wir Gottes Disposition beleidigen, bestraft und verflucht von Gott werden. Egal ob Mitleid, Liebe oder tiefe Wut, es enthält immer noch Gottes Mitleid und Toleranz. Genauso wie Ninive die Stadt war, die Gott wegen ihrer tiefen Verdorbenheit zerstören wollte. Nichtsdestotrotz, als die Leute von Ninive Gottes Zorn kannten und in Sack und Asche gingen, hat Gott Seinen Zorn zurückgezogen und hatte Mitleid mit ihnen. Davon können wir sehen, dass, egal auf welche Art Gott Leute behandelt, solange sie ihre Sünden bereuen und dem Bösen des Menschen entsagen können, verändert sich Gottes Erlösung für die Menschen. Denn Seiner Substanz und die Liebe für die Menschen wird sich niemals ändern.
Schwester Xinyi, ich bin fertig damit, mein Verständnis zu teilen. Und wenn Du andere Gedanken hast, bist Du willkommen, diese mit mir zu schreiben und zu kommunizieren. Ich glaube, so lange wir willens sind zu suchen, egal wie viel Probleme oder Schwierigkeiten es gibt, unter der Führung des Herrn werden wir leicht in der Lage sein, sie zu lösen.
Qiqi
10. 05. 2018
Empfehlung: